Liebe Handballfreunde*innen,
zu einem äußerst untypischen Zeitpunkt folgt nun der Jahresrückblick der „aktuellen“ Saison, die den Namen natürlich nicht verdient. Die Umstände müssen nicht näher erläutert werden und sind weitreichend bekannt (Alles Mist). Trotzdem möchte ich mich mit ein paar Zeilen an Sie alle richten und über die das letzte Jahr berichten.
Unsicher fing das letzte Jahr an. „Wann können wir uns alle zusammen auf dem Sportplatz treffen“, „ab wann werden die Hallen geöffnet“, „Wenn es möglich ist, unter welchen Bedingungen“… und und und.
Zu Beginn haben sich die Jungs allein, später in kleinen Laufgruppen fit gehalten. Natürlich unter der Aufsicht des Trainerteams und RUNTASTIC. Die Intensität wurde Stück für Stück erhöht. Falls wir wieder in die Halle dürfen, wollten wir gleich das geliebte Rund in die Hand nehmen und dafür sind die Jungs teilweise mehr gelaufen als unter normalen Bedingungen (manche 😉). Und dann war es endlich so weit. Die Verantwortlichen haben mit viel Aufwand und Herzblut ein funktionierendes Hygienekonzept erstellt, damit wir unserer liebsten Nebenbeschäftigung nachgehen können. Hier bereits das erste riesengroße Dankeschön. Ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen Helfer, wäre schon zu diesem Zeitpunkt nichts gegangen. Hut ab…
Nach der letzten Saison haben wir uns natürlich überlegt, was wir besser machen können und auch müssen. So haben wir die Abwehr auf eine 3:2:1 umgestellt, haben im Angriff neue Eröffnungen eingeführt und nebenbei an der Kraft gearbeitet. Eine gute Vorbereitung aller Jungs. Freundschaftsspiele gegen Böddiger 1, die Baunataler A-Jungen und die Dittershäuser A-Jugend zwar verloren, aber gerade gegen die beiden Jugendmannschaften denkbar knapp. Die Ansätze waren da schon sehr gut… Darauf lies sich Aufbauen und wir freuten uns alle tierisch auf die Saison.
Dann stand eigentlich das erste Spiel gegen Fulda an. Eigentlich…Schon zu diesem Zeitpunkt haben wir uns als Mannschaft gegen diese Ansetzung entschieden und die Gesundheit aller in den Vordergrund gestellt. Auch wenn es allen unter den Nägeln brannte. Hier gab es nur eine Entscheidung und diese erwies sich dann eben auch als die einzig Richtige. Der Rest ist weitgehend bekannt. Seit September ist absoluter Stillstand. Die Saison wurde für alle Jungendmannschaften ausgesetzt. Ich will nicht spekulieren, wo wir am Ende der Saison gelandet wären, aber in diesem Jahr wäre viel drin gewesen und wir hätten mehr denn je ein Wörtchen mitreden können. Wir werden es nie erfahren. Den Spielern, die uns jetzt verlassen müssen, kann man das letzte A-Jugend Jahr nicht zurückgeben. Dieser Umstand tut mir persönlich am meisten leid, weil wirklich alle einen riesigen Sprung gemacht haben.
Nun gilt es Euch zu verabschieden. Namentlich werde ich jetzt nicht alle aufzählen. Aber an alle die nun aus der Jugend scheiden und sich in den Herrenbereich einreihen, soll gesagt sein…Ich bin stolz auf Euch alle. Ihr werdet alle Euren Weg gehen und Euch mit der Zeit in den Mannschaften, in denen Ihr spielen werdet, durchsetzen. Mit Geduld, etwas Spucke und mehr blauen Flecken als in der Jugend, aber Ihr werdet. Danke Männer. Teilweise habt Ihr mich bzw. ich Euch drei Jahre begleitet und diese Zeit war eine ganz besondere.
Dazu noch ein kleiner Zusatz. Unser Sport lebt vom Ehrenamt. Schiedsrichter, Zeitnehmer und Co. Jungs, dieses Jahr war es die Pandemie. Irgendwann fehlen die, die es möglich machen. Also macht einen Schirischein oder oder oder. Es gibt genügend zu tun, ihr müsst Euch nur einbringen (sonst gibt’s was auf die 12).
Aber nicht nur für Euch ist Schluss. Auch werde ich die Segel streichen. Dieser Schritt fällt mir unendlich schwer, doch leider muss ich ihn gehen. Ich habe mein berufliches Leben nach Kassel verlagert und werde den zeitlichen Aufwand nicht mehr auf mich nehmen können. Familie und Beruf stehen selbstverständlich immer an erster Stelle und die Einbußen wären einfach zu groß, um dieses Projekt weiter zu führen. Ich werde es sehr vermissen…in der Tat wirklich alles.
Nur Gensunger kennen das Kribbeln, wenn man die Beuernsche Straße hochfährt. Der Satz, kommst du nochmal mit in den Keller, ein Lebensgefühl. So etwas ist schwer in Worte zu fassen und gibt es nicht oft. Ich werde diese Momente sehr vermissen und trauere ihnen schon während des Schreibens nach. Ich gehe ausschließlich mit positiven Erinnerungen und möchte keinen Moment missen.
Vielen Dank an alle, die mich in dieser Zeit begleitet haben. Tim, Gunnar als Trainerkollegen. Phillip, Franky und Arnd als Förderer meiner Jungs. Stefan, Michi, Timo, Thomas und Jochen als Vereinsführende… Sabine als Betreuerin und der Rest der Eltern, die die Jungs und mich zu jeder Zeit unterstützt haben. Vor allem aber Herbert. Dir kann ich nicht genug danken. Du warst mein Ansprechpartner Nummer 1 und hast in jeder Situation ein offenes Ohr gehabt. Die Zusammenarbeit mit Dir wird mir sehr fehlen!
Ich verneige mich und sage Tschüss,
Euer Peter